Hipsterhood

von Chantal Fernandès

Zwei Möchtegern-Hipster begegnen sich immer wieder in einer Kleinstadt, in der es von Hipstern nur so wimmelt. Sie sind aber zu unsicher, um miteinander zu sprechen. Man hört, was sie voneinander denken, welche Spitznamen sie einander geben und wie verzweifelt sie versuchen, sich dem Ort Silver Lake und seinem Umfeld anzupassen. Als sie schließlich miteinander sprechen, geschieht dies unter heftigem Alkoholeinfluss, sodass sie am nächsten Morgen nicht mehr wissen, was passiert ist. Jetzt ist es noch unangenehmer miteinander umzugehen.


Anmerkung

"Hipsterhood" nimmt sich einem extrem jungen Phänomen an und kreiert eine ganze Serie um die Frage: Wie lernt sich eine Generation kennen, die für alles zu cool ist? Die Tagline der ersten Staffel lautet deshalb auch: „Too cool for the world, too awkward for each other.“ Der Zuschauer erlebt die gesamte erste Staffel über den inneren Monolog der beiden und erfährt, wie viele Gedanken man sich über die banalsten Dinge machen kann. Dabei wird jedes Klischee über die so genannten Hipster genutzt, um Komik zu erzeugen. Die Serie hat auch ohne das Wissen über das 'Hipstertum' Charme, aber erst durch die Kenntnis dieser Kultur erschließt sich der spezifische Witz der Serie. Charakteristisch sind dabei die Namen, die man Menschen gibt, die man nicht kennt, und die Eigenschaften, die man jemandem nur durch oberflächliche Beobachtung und Laienpsychologie zuschreibt.


Abbildung: Screenshot aus Hipsterhood.

Da diese Prämisse nach einer Staffel nicht aufrecht zu erhalten war, lotet die zweite Staffel aus, wie zwei Hipster einander daten können, in einer Welt, in der alles künstlich verkompliziert wird. Dabei dienen die Folgentitel in ihrer Alltäglichkeit als Sinnbild für diesen Drahtseilakt ("When Hipsters Date", "Hipsters Texting", "Hipsters Jogging", "Hipsters in Nature"). Die zweite Staffel nutzt den inneren Monolog immer noch exzessiv, er ist aber nur noch eine Ergänzung zum Dialog und vor allem zu Textnachrichten. Auch die Tagline der zweiten Staffel spielt mit dem Hipster-Image: "Love…You’ve probably never heard of it". Die erste Staffel endet und die zweite beginnt auf einer Party. Dort reden verschiedenste Partygäste auf die Protagonisten ein und illustrieren die Absurdität der Hipsterkultur, z.B. „…Then I watched porn – ironically.“ Diese Gespräche wurden zwischen den beiden Staffeln als Zusatzmaterial hochgeladen.

Die Serie wurde zuerst auf blip.tv veröffentlicht. Dort werden exklusiv Webserien gehostet und über verschiedene Kanäle bekannt gemacht. So findet sich die Serie mittlerweile auch auf YouTube und anderen Videoplattformen. Erstveröffentlichungsort ist jedoch blip.tv. Die zweite Staffel wurde über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanziert, mit einem Ziel von 5.000 US-Dollar, das mit 7.041 US-Dollar sogar übertroffen wurde. In der zweiten Staffel tritt als Nebenfigur Daniel Vincent Gordh auf, der auch in "The Lizzie Bennet Diaries" mitspielt.
 

Angaben

Staffeln: 2
Episoden: 9 & 10
Episodenlänge: 2–5 min.
Erscheinungsrhythmus: S1: wöchentlich, S2: simultan
Zuerst gezeigt auf: blip.tv/hipsterhood
Regie: Shilpi Roy
Produktion:
Jahr: 2012–2013
Genre: Comedy



Abrufbar unter:

blip.tv/hipsterhood
http://www.youtube.com/user/iplish?feature=watch
(Zugriff jeweils: 26.08.2020)


http://www.kickstarter.com/projects/hipsterhood/hipsterhood-season-2-0?ref=card
http://www.filmindependent.org/blogs/hipsterhood-a-web-series-ironically/#.Uqhq-OKzK5h (nicht mehr verfügbar)
http://www.huffingtonpost.com/2012/09/04/shilpi-roy-hipsterhood_n_1855314.html
(Zugriff jeweils: 26.08.2020)


(Chantal Fernandès, 16.01.2014)